Der DRK Ortsverein Ammerbuch wird 2019 mit einem neuen, ehrenamtlichen Helfer-vor-Ort-Standort in Unterjesingen starten. Unter der Schirmherrschaft des Tübinger OB Boris Palmer und in Kooperation mit den Unternehmen BMW und G. Stemple, haben wir die Chance, elektrische Fortbewegung mit frühzeitiger elektrischer Therapie zu kombinieren. Für 4 Jahre testen wir als eine der Ersten ein reines Elektrofahrzeug im Einsatzbetrieb. So viel Innovation macht uns stolz!
Der DRK OV Ammerbuch zusammen mit Tübingens Oberbürgermeister und weiteren starken Partnern.
Für die Patienten ist unser Einsatz kostenlos. Trotzdem brauchen wir Ihre Unterstützung für unser Projekt!
Seit 1958 sind die Helferinnen und Helfer aktiv, nachdem die Gruppe im Anschluss an einen Erste-Hilfe-Kurs gegründet wurde.
Der Ortsverein Ammerbuch ist einer
von insgesamt 11 DRK-Ortsvereinen
im Landkreis Tübingen.
In Unterjesingen kommt es etwa an jedem dritten Tag zu einem lebensbedrohlichen Notfall. Bei einem derartigen Notruf wird von der Rettungsleitstelle sofort das nächstgelegene Rettungsfahrzeug entsandt. In Zukunft wird parallel eine gut ausgebildete, ehrenamtliche Gruppe junger Rotkreuzhelfer alarmiert. Die örtlichen Helfer werden nicht zuletzt aufgrund ihrer guten Ortskenntnis schnell am Notfallort eintreffen. Bis auch der Rettungsdienst vor Ort ist, können so lebensrettende Sofortmaßnahmen getroffen werden!
Schon seit den 90er-Jahren betreibt
der DRK Ortsverein Ammerbuch
in allen Ammerbucher Teilorten und
im Rottenburger Teilort Oberndorf
ein solches HvO-System.
Mit jährlich über 350 Einsätzen
ist der Nutzen unseres HvO-Systems,
das 24 Stunden 365 Tage im Jahr zur Verfügung steht, unumstritten und ist unseren Helfern sehr wichtig.
In Ammerbuch betreiben wir aktuell schon drei Standorte, die durch selbst-anfahrende Helfer unterstützt werden. Es ist angedacht den Teilort Pfäffingen zukünftig aus Unterjesingen mit zu unterstützen.
Mittlerweile hat auch die Politik den Nutzen der Helfer-vor-Ort erkannt und eine gesetzliche Regelung verabschiedet. Die hierbei geforderten Regelungen zur Ausbildung, Ausstattung und Qualitätssicherung werden von den Helfer-vor-Ort-Gruppen im Landkreis Tübingen schon seit Jahren übertroffen. Leider beteiligen sich Kostenträger, wie z.B. Krankenkassen, bisher nicht an den Kosten dieses Systems. Deshalb wird die Arbeit der Helfer-vor-Ort komplett über Spenden finanziert.
Nahezu 26.000 Fahrzeuge durchqueren Unterjesingen täglich! Auf die hohen Schadstoffwerte folgten Geschwindigkeitsbegrenzung, Pförtnerampel und Stau… Zeichen setzen, lautet die aktuelle Werbekampagne des Deutschen Roten Kreuzes. Dies nehmen wir wörtlich und werden als moderne Hilfsorganisation innovativ vorangehen. Das Elektrofahrzeug als Rettungsmittel ohne Rückfallebene soll aufzeigen, dass Elektromobilität alltagstauglich ist!
Die Auswahl eines geeigneten Elektrofahrzeuges war zu Beginn unserer Überlegungen noch nicht sehr groß. Mit dem BMW i3 fanden wir ein Fahrzeug, dass unsere Ansprüche in den Punkten Reichweite, Platzangebot und Alltagstauglichkeit erfüllen konnte und darüber hinaus als einziges Elektrofahrzeug bereits einsatztauglich mit Sondersignalanlage und Funkvorbereitung ausgeliefert wird.
Einen solchen i3 stellt uns BMW für das Projekt sehr kostengünstig zur Verfügung. Wir sind sehr gespannt auf die neuen Erfahrungen die wir mit einem Elektrofahrzeug sammeln werden!
Neben dem Stillen von lebensbedrohlichen Blutungen sowie dem Freimachen der Atemwege, gehört das Beenden von tödlichen Herzrhythmusstörungen mittels Defibrillator zu den wichtigsten Sofortmaßnahmen. Somit gehört auch unser corpuls¹ zu unseren wichtigsten Ausrüstungsgegenständen. Zusätzlich zu unseren Notfallrucksäcken (Rot für Kreislauf, Blau für Atmung), nehmen wir ihn direkt mit zum Patienten.
"Nichtstun ist beim
Herzstillstand
das Schlimmste."*
Mit dem Gerät können dauerhaft Herzrhythmus und Sauerstoffkonzentration im Blut überwacht werden. Mittels Klebeelektroden können lebensbedrohliche Rhythmusstörungen per Herzschrittmacher oder Defibrillation effektiv behandelt werden. Dies bedeutet, dass frühzeitig über die bestmögliche Therapie entschieden werden kann. Es ist als „kleiner Bruder“ vollständig kompatibel zu den Geräten des Rettungsdienstes. Durch rasches Umstecken der Kabel kann der Patient lückenlos weiterversorg werden.
* Berit Uhlmann (2012): Lebensrettern droht das Vergessen. Defibrillatoren an öffentlichen Orten. In: Süddeutsche Zeitung, 27.12.2012.