Das Projekt

Helfer-vor-Ort Unterjesingen

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Mit Inkrafttreten der neuen Verordnung des Innenministeriums über die Mitwirkung von Helfer-vor-Ort-Systemen in Ergänzung zur Not-fallrettung am 1. März 2018 ist die Arbeit unserer Helfer vor Ort im Rettungsdienstgesetz verankert. Einheitliche Standards hinsichtlich Ausrüstung und Ausbildung dienen der Qualitätssicherung. Weitere Schritte hin zu einem flächendeckenden HvO-System durch
unseren Kreisverband sind selbstverständlich.

 

Auch in diesem Sinne übergab die Bereitschaft Tübingen ihr operatives Geschäft im Gebiet Unterjesingen an die Bereitschaft Ammerbuch. Kein Tübinger Helfer wohnt derzeit in Unterjesingen und kann z. B. als Helfer vor Ort im Notfall schnelle Erste Hilfe leisten. Um die Finanzierung der Helfer vor Ort zu gewährleisten, übergab die Bereitschaft Tübingen bis auf Weiteres
auch die „einträglicheren“ Aufgaben in Unterjesingen wie Sanitätsdienste und Altkleidersammlung an Ammerbuch.

DRK, Altkleidersammlung, Bevölkerungsschutz, Konvoi
Weinberg, Untergesingen, Ammertal, Wurmlinger Kapelle, DRK,
Übung, Feuerwehr, Rettung mit Spineboard, Einsatz, Alarm, DRK, Ammerbuch, Rettung, Verletzt

Der OV Ammerbuch startete daraufhin mit „Elektrisch Leben retten“ ein Projekt, das in Zeiten von Diesel-Gate und Feinstaubalarm gerne auch
über die Kreisgrenzen hinweg Schule machen darf. Mit Unterstützung unserer Präsidentin Dr. Lisa Federle konnten sowohl Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer als auch BMW und Corpuls als starke Partner ins Boot geholt werden. Von 2019 an wird nicht nur dank des AEDs an Bord elektrisch Leben gerettet, denn auch das HvO-Fahrzeug selbst wird ein ganz und gar umweltfreundliches, auf seine Anforderungen zugeschnittenes Elektroauto von BMW, sein.


Mit BMW wurde hier nicht nur der Produzent eines passenden Fahrzeuges gefunden, auch der Ausbau als Einsatzfahrzeug vom Ehninger Unternehmen Bertrand – der Entwickler für die internationale Automobil- und Luftfahrtindustrie – ist genau auf den BMW i3 abgestimmt. Seit Jahren ist Unterjesingen von hohem Verkehrsaufkommen geplagt. Knapp 26.000 Autos durchqueren den Tübinger Stadtteil jeden Tag. Dies führt seit Jahren zu erhöhten Feinstaub- und Stickoxidwerten und setzte den Ort im Januar 2017 mit 14 Tagen, an denen der Grenzwert für Feinstaub überschritten wurde, auf Platz 5 aller Messeinrichtungen in ganz Deutschland. Auf dem heißen Pflaster Unterjesingen möchte der Ortsverein Ammerbuch mit dem Projekt einen Schritt in die Zukunft wagen. Deutschlandweit wird dies das erste Elektroeinsatz-fahrzeug sein, das Tätigkeiten im Rahmen des Dienstes der Helfer-vor-Ort aufnimmt. Ziel ist natürlich, eine Finanzierung dieses tollen Fahrzeuges auch über die Leasing-Zeit hinaus zu gewährleisten. Dabei ist der OV Ammerbuch auf Unterstützung aus der Bevölkerung angewiesen.

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Neue HVO-Verordung im Überblick

Was bleibt gleich?

  • Ausbildungscurriculum entspricht weitestgehend unserer San-Ausbildung
  • Einsatzfahrten können auf Anweisung der Leitstelle als Signalfahrten erfolgen
  • Kosten und Versicherung liegen weiter bei der Organisation

Was ist neu?

  • Ausbildungsstandards für alle HvO
  • Schutzausrüstung und Abbindesystem (Tourniquet) ist Pflicht
  • HvO darf ausschließlich von Organisationen gefahren werden, die im Katastrophenschutz mitwirken

Was bedeutet das?

Da wir bisher schon sehr hohe Ansprüche an unsere HvOler hatten, ändert sich für uns nicht viel… Doch nun ist klargestellt, dass nicht „jede/r“ eine HvO-Gruppe gründen kann und, dass hinter dem Begriff ein genau
definierter Qualitätsstandard steht.


Grenzenlose Einsatzbereitschaft

In über 60 Ländern werden die lebensrettenden Corpuls-Geräte inzwischen eingesetzt. Die Geräte für präklinische Kardiotherapie – Made in Germany – sind innovativ und genügen höchster Qualität. Konzipiert für Einsätze unter härtesten  Bedingungen. Wir freuen uns Corpuls als Projektpartner gewonnen zu haben.

Logo GS Stemple, corpuls, Defibrillator

Vorbereitet auf alle Anforderungen

Logo BMW

Einsatzfahrten sind mit besonderen Herausforderungen verbunden. Die Besatzung trotzdem mit Hilfe moderner Sicherheitsregelsystemen schnellstmöglich zum Einsatzort zu bringen – dies ist der Anspruch von BMW. Berits seit 50 Jahren entwickelt und baut BMW Einsatzfahrzeuge für den weltweiten Einsatz. Ob Feuerwehr, Rettungsdienst, Notarzt

oder Polizei – die Fahrzeuge werden an spezielle Anforderungen für den Einsatz vor Ort angepasst.


Unser Schirmherr Boris Palmer

Boris Palmer mit Fahrrad auf der Neckarbrücke in Tübingen, Stiftskirche, Schirmherr DRK OV Ammerbuch, HVO Unterjesingen, blauer Anzug

Boris Palmer ist seit dem 11. Januar 2007 Oberbürgermeister der Universitätsstadt Tübingen.  Im Oktober 2014 wurde der Grünen-Politiker mit 61,7 Prozent der Stimmen im ersten Wahlgang als Oberbürgermeister wiedergewählt. Palmer studierte Mathematik und Geschichte in Tübingen und Sydney. Von 2001 bis 2007 war er Mitglied des Landtags von Baden-Württemberg, zuletzt in der Funktion als stellvertretender Vorsitzender der Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen.

 

Palmers Vision ist das blaue Wachstum: Prosperität und Lebensqualität ohne Natur und Klima zu überlasten. Im Sommer 2017 ist sein Buch „Wir können nicht allen helfen – Ein Grüner über Integration und die Grenzen der Belastbarkeit“ erschienen.

Stellenwert des Projekts für den Kreisverband Tübingen

Dr. Lisa Federle, DRK Tübingen, Präsidentin, Notärztin, Kreisverband, Grinsen

Der Kreisverband Tübingen des Deutschen Roten Kreuzes unterstützt nach Kräften die Ortsvereine bei ihren Anstrengungen, Helfer-vor-Ort-Gruppen aufzubauen und aufrechtzuerhalten. Das Konzept der Helfer vor Ort ist ein vorbildliches Modell, um Mitmenschen in Notlagen schnellstmöglich zu helfen. Zugleich steht es für die besondere Stärke des Roten Kreuzes: ehrenamtliches Engagement vor Ort mit professioneller Hilfe zu verknüpfen.


Als Präsidentin des DRK-Kreisverbands freue ich mich daher sehr, dass es auch in Unterjesingen nun eine aktive Helfer-vor-Ort-Gruppe gibt. Dies gilt umso mehr, weil hier noch eine weitere gute Idee umgesetzt wird. Gerade in Unterjesingen ist die Bevölkerung wegen der vielbefahrenen Bundesstraße in der Ortsdurchfahrt den Folgen von Dieselabgasen und Feinstaub besonders ausgesetzt.

 

Natürlich ist uns klar, dass wir dieses Problem mit dem Einsatz eines einzelnen Elektrofahrzeugs allein nicht entscheidend reduzieren können. Dennoch setzen wir gemeinsam mit den Sponsoren und Projektpartnern ein Zeichen: Das Rote Kreuz unternimmt auch auf diesem Gebiet alles, was den Menschen vor Ort hilft, ein gutes und gesundes Leben führen zu können.


Ich bewundere das Engagement der Initiatoren des Ortsvereins Ammerbuch und der Aktiven vor Ort in Unterjesingen. Der Aufbau einer HvO-Gruppe, dazu noch in Verbindung mit der besonderen Idee eines elektrischen Einsatzfahrzeugs, ist mit sehr viel Aufwand verbunden. Dafür danke ich allen Beteiligten herzlich!

 

Dr. Lisa Federle
Präsidentin des DRK-Kreisverbands Tübingen